Guten Morgen allerseits. Mein Name ist
Ark, wenn ihr das noch nicht wissen solltet. Ich komme aus dem
Dörfchen Krysta. Wenn ihr mich frag wo das liegt, kann ich nur
sagen, dass es ein langweiliges kleines Örtchen unter dem
Kristallnebel ist. In meinem Ort kennt mich jeder. Das liegt auch
daran, dass ich für alle ein Unruhestifter bin und ständig Streiche
spiele. Nahezu jeder wurde schon mehrmals von mir hereingelegt. Außer
der Älteste. Vor dem hütete ich mich so gut es ging. Immerhin
verdonnerte er mich dauernd zu heftigen Strafen, wenn die
Dorfbewohner sich bei ihm über mich beschwerten.
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Ein beschauliches Dörfchen |
Meine Geschichte beginnt an einem
Morgen wie jeder andere auch. Meine Kindheitsfreundin Melina weckte
mich wie jeden Tag davor. Ich war ihr dankbar dafür, denn ich hatte
jede Nacht Albträume. Einen ruhigen Schlaf hatte ich selten einmal.
Melina riet mir zu einem Spaziergang. Doch bevor ich das Haus
verlassen konnte, rief man mich zum Ältesten. Niedergeschlagen ließ
ich meinen Kopf hängen und ging auf das Unvermeidliche zu.
Anscheinend hatten sich die Weber bei ihm beschwert, weil ich Hühner
in die Weberei getrieben hatte. Daher gab er mir die Anweisung, mich
bei den Webern zu entschuldigen. Sollte ich das nicht machen, wäre
die Strafe dafür drakonisch. Mit dieser Drohung im Hinterkopf
verließ ich das Haus und machte mich auf zu den Webern. Als ich nach
oben sah, entdeckte ich den Kristallnebel. Wenn ich genau hinsah,
konnte ich Orte und Menschen entdecken, die ich nicht kannte. Ich
zuckte die Schultern und ging weiter.
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DIE Tür |
Im Haus der Weber entdeckte ich meine
Freundin Melina und ihre Mutter am Tisch. Melina war in der Weberei
aufgewachsen und konnte bereits früh außergewöhnliche Sachen
fertigen. Bevor ich hallo zu ihr sagen konnte, bedachte ihre Mutter
mich mit einem wütenden Blick. Ich beschloss es hinter mich zu
bringen und entschuldigte mich. Daraufhin war die Mutter recht
gerührt und erzählte mir welche Bedeutung die Weberei für sie
hatte. Ich hörte nur halbherzig zu. Danach machte ich mich wieder
auf zum Haus des Weisen, wo ich wohnte. Vielleicht konnte ich mich
heute nochmal ins Bett verkriechen, auf Streiche hatte ich erstmals
keine Lust. Doch als ich zurück kam, standen meine Freunde in dem
Raum mit DER blauen Tür. DIE Tür die für uns tabu war. DIE Tür
von der keiner wusste, was dahinter war. DIE Tür, die der Weise uns
bei Höchststrafe verboten hatte zu öffnen. DIE Tür, die wir immer
heimlich öffnen wollten, wenn er nicht da war. DIE Tür, die wir
trotzdem nicht auf bekamen. Meine Freunde wollten ein weiteres Mal
ihr Glück versuchen und begannen zu dritt die Tür zu bearbeiten.
Ihre Bitte an mich, ihnen zu helfen verneinte ich. Ich musste an die
Standpauke denken, die ich am Morgen vom Ältesten erhalten hatte.
Beleidigt nahmen meine Freunde ihre Arbeit an der Tür wieder auf.
Plötzlich kam ein heftiger Wind auf und alles wurde hell. Ich wurde
kurz ohnmächtig.
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Geheimnisvolle Truhe |
Als ich wieder zu mir kam war von
meinen Freunden war nichts zu sehen. Ein weiterer meiner Freunde
erzählte mir, dass die anderen von dem Wind durch die Tür gesogen
worden waren. Nun war ich wütend. Erst lies sich die blöde Tür
nicht öffnen, dann sowas. Mir waren alle Strafe egal, als ich einen
Krug nahm und mit voller Kraft gegen die Tür warf. Sofort zeigten
sich Risse im Holz. Mein Freund war erschrocken und lief so schnell
er konnte davon. Mit einem weiteren Krug war die Tür Geschichte.
Dahinter entdeckte ich einige Kellerräume. Darin fand ich meine
Freunde reglos herumstehen. Erst als ich näher kam entdeckte ich was
nicht stimmte. Alle von ihnen waren zu Eis erstarrt! Ich hatte ein
komisches Gefühl als ich den Keller weiter erforschte. Noch konnte
ich umkehren um auf den Weisen zu warten, doch mein Forschungsdrang
war größer als die Furcht und ich ging weiter. Hätte ich geahnt
was auf mich zukam, hätte ich mich sofort umgedreht. Im tiefsten
Raum fand ich eine merkwürdige Truhe von der Licht ausging.
Neugierig berührte ich sie. Dann wurde es wieder sehr hell.
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Gestatten: Fluffy! |
Als ich
die Augen öffnete, flog vor mir eine rosa Flauschkugel in der Luft.
Diese stellte sich als Fluffy vor. Die Kugel erklärte mir dass ich
nun der neue Herr der Truhe war und über ihre Macht verfügen
sollte. Von nun an könnte ich die Truhe jederzeit betreten. Fluffy
erklärte mir den Aufbau und den Nutzen der einzelnen Räume. Im
Waffenraum erhielt ich ein zusätzliches Geschenk. Ein Kampfstab lag
verstaubt in einer Ecke und wartete nur auf einen neuen Besitzer.
Gerade als ich ihn aufhob verkündete mir Fluffy, dass Besuch
außerhalb der Truhe wäre. Es war Melina. Beim Anblick von Fluffy
wirkte sie überrascht. Doch bevor wir weiteres Besprechen konnten,
gefror Melina zu Eis. Zu meinem Schock erklärte mir Fluffy, dass
dies das Schicksal aller Dorfbewohner war, weil ich die Truhe
geöffnet hatte. Nur ich konnte ihnen helfen, indem ich die Außenwelt
bereiste. Die Außenwelt? Davon hörte ich nun das erste Mal. Bisher
bestand meine Welt nur aus Krysta und seinen Bewohnern. Doch
vielleicht war der Älteste nicht von dem Zauber betroffen. Immerhin
hatte er die Truhe verwahrt. Tatsächlich fand ich den Weisen. Dieser
war - wie erwartet - überhaupt nicht erfreut. Aber er befahl mir fünf Türme
in der Außenwelt aufzusuchen, deren Wächter zu erschlagen und so
den Fluch aufzuheben! Da alles letztlich meine Schuld war, nahm ich
diese Strafe auf mich um alle zu retten.