Montag, 1. Januar 2024

Terranigma - Eintrag 1: Unfreiwilliger Held

Guten Morgen allerseits. Mein Name ist Ark, wenn ihr das noch nicht wissen solltet. Ich komme aus dem Dörfchen Krysta. Wenn ihr mich frag wo das liegt, kann ich nur sagen, dass es ein langweiliges kleines Örtchen unter dem Kristallnebel ist. In meinem Ort kennt mich jeder. Das liegt auch daran, dass ich für alle ein Unruhestifter bin und ständig Streiche spiele. Nahezu jeder wurde schon mehrmals von mir hereingelegt. Außer der Älteste. Vor dem hütete ich mich so gut es ging. Immerhin verdonnerte er mich dauernd zu heftigen Strafen, wenn die Dorfbewohner sich bei ihm über mich beschwerten.

Ein beschauliches Dörfchen
Meine Geschichte beginnt an einem Morgen wie jeder andere auch. Meine Kindheitsfreundin Melina weckte mich wie jeden Tag davor. Ich war ihr dankbar dafür, denn ich hatte jede Nacht Albträume. Einen ruhigen Schlaf hatte ich selten einmal. Melina riet mir zu einem Spaziergang. Doch bevor ich das Haus verlassen konnte, rief man mich zum Ältesten. Niedergeschlagen ließ ich meinen Kopf hängen und ging auf das Unvermeidliche zu. Anscheinend hatten sich die Weber bei ihm beschwert, weil ich Hühner in die Weberei getrieben hatte. Daher gab er mir die Anweisung, mich bei den Webern zu entschuldigen. Sollte ich das nicht machen, wäre die Strafe dafür drakonisch. Mit dieser Drohung im Hinterkopf verließ ich das Haus und machte mich auf zu den Webern. Als ich nach oben sah, entdeckte ich den Kristallnebel. Wenn ich genau hinsah, konnte ich Orte und Menschen entdecken, die ich nicht kannte. Ich zuckte die Schultern und ging weiter.

DIE Tür
Im Haus der Weber entdeckte ich meine Freundin Melina und ihre Mutter am Tisch. Melina war in der Weberei aufgewachsen und konnte bereits früh außergewöhnliche Sachen fertigen. Bevor ich hallo zu ihr sagen konnte, bedachte ihre Mutter mich mit einem wütenden Blick. Ich beschloss es hinter mich zu bringen und entschuldigte mich. Daraufhin war die Mutter recht gerührt und erzählte mir welche Bedeutung die Weberei für sie hatte. Ich hörte nur halbherzig zu. Danach machte ich mich wieder auf zum Haus des Weisen, wo ich wohnte. Vielleicht konnte ich mich heute nochmal ins Bett verkriechen, auf Streiche hatte ich erstmals keine Lust. Doch als ich zurück kam, standen meine Freunde in dem Raum mit DER blauen Tür. DIE Tür die für uns tabu war. DIE Tür von der keiner wusste, was dahinter war. DIE Tür, die der Weise uns bei Höchststrafe verboten hatte zu öffnen. DIE Tür, die wir immer heimlich öffnen wollten, wenn er nicht da war. DIE Tür, die wir trotzdem nicht auf bekamen. Meine Freunde wollten ein weiteres Mal ihr Glück versuchen und begannen zu dritt die Tür zu bearbeiten. Ihre Bitte an mich, ihnen zu helfen verneinte ich. Ich musste an die Standpauke denken, die ich am Morgen vom Ältesten erhalten hatte. Beleidigt nahmen meine Freunde ihre Arbeit an der Tür wieder auf. Plötzlich kam ein heftiger Wind auf und alles wurde hell. Ich wurde kurz ohnmächtig.

Geheimnisvolle Truhe
Als ich wieder zu mir kam war von meinen Freunden war nichts zu sehen. Ein weiterer meiner Freunde erzählte mir, dass die anderen von dem Wind durch die Tür gesogen worden waren. Nun war ich wütend. Erst lies sich die blöde Tür nicht öffnen, dann sowas. Mir waren alle Strafe egal, als ich einen Krug nahm und mit voller Kraft gegen die Tür warf. Sofort zeigten sich Risse im Holz. Mein Freund war erschrocken und lief so schnell er konnte davon. Mit einem weiteren Krug war die Tür Geschichte. Dahinter entdeckte ich einige Kellerräume. Darin fand ich meine Freunde reglos herumstehen. Erst als ich näher kam entdeckte ich was nicht stimmte. Alle von ihnen waren zu Eis erstarrt! Ich hatte ein komisches Gefühl als ich den Keller weiter erforschte. Noch konnte ich umkehren um auf den Weisen zu warten, doch mein Forschungsdrang war größer als die Furcht und ich ging weiter. Hätte ich geahnt was auf mich zukam, hätte ich mich sofort umgedreht. Im tiefsten Raum fand ich eine merkwürdige Truhe von der Licht ausging. Neugierig berührte ich sie. Dann wurde es wieder sehr hell. 

Gestatten: Fluffy!
Als ich die Augen öffnete, flog vor mir eine rosa Flauschkugel in der Luft. Diese stellte sich als Fluffy vor. Die Kugel erklärte mir dass ich nun der neue Herr der Truhe war und über ihre Macht verfügen sollte. Von nun an könnte ich die Truhe jederzeit betreten. Fluffy erklärte mir den Aufbau und den Nutzen der einzelnen Räume. Im Waffenraum erhielt ich ein zusätzliches Geschenk. Ein Kampfstab lag verstaubt in einer Ecke und wartete nur auf einen neuen Besitzer. Gerade als ich ihn aufhob verkündete mir Fluffy, dass Besuch außerhalb der Truhe wäre. Es war Melina. Beim Anblick von Fluffy wirkte sie überrascht. Doch bevor wir weiteres Besprechen konnten, gefror Melina zu Eis. Zu meinem Schock erklärte mir Fluffy, dass dies das Schicksal aller Dorfbewohner war, weil ich die Truhe geöffnet hatte. Nur ich konnte ihnen helfen, indem ich die Außenwelt bereiste. Die Außenwelt? Davon hörte ich nun das erste Mal. Bisher bestand meine Welt nur aus Krysta und seinen Bewohnern. Doch vielleicht war der Älteste nicht von dem Zauber betroffen. Immerhin hatte er die Truhe verwahrt. Tatsächlich fand ich den Weisen. Dieser war - wie erwartet - überhaupt nicht erfreut. Aber er befahl mir fünf Türme in der Außenwelt aufzusuchen, deren Wächter zu erschlagen und so den Fluch aufzuheben! Da alles letztlich meine Schuld war, nahm ich diese Strafe auf mich um alle zu retten.

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