Ein schöner Tag in Toltus! |
Mein Name ist Cress. Heute will ich
erzählen warum ich eine Reise um die Welt begann und was meine
Freunde und ich alles erlebt haben. Alles begann an einem unglaublich
schönen Tag. Mein bester Freund Chester und ich wollten gerade auf
die Jagd gehen um etwas Wild für unsere Familien zu holen. Mein
Vater Miguel bat mich noch rechtzeitig zum Abendessen wieder im Dorf
zu sein. Er wollte mir irgendetwas über das Medaillon erzählen, das
ich zu meinem fünfzehnten Geburtstag bekam. Aber all zulange wollten
er und ich meinen Freund Chester nicht warten lassen. Chesters
Schwester Ami rechnete fest damit das wir etwas Großes fangen
würden. Und keiner von uns wollte sie enttäuschen. Der Wald lag nur
eine kurze Wegstrecke im Süden. Bald entdeckten wir auch ein großes
Wildschwein. Doch durch eine Unachtsamkeit wurde es auf uns
aufmerksam und rannte tiefer in den Wald. Wir beschlossen dem Tier zu
folgen. Das Wildschwein dachte jedoch nicht daran sich von uns fangen
zu lassen und so fanden wir uns bald auf einer Lichtung wieder die
wir noch nie zuvor gesehen hatten. An und für sich war hier nichts
besonderes bis auf diesen riesengroßen, alten, fast toten Baum.
Chester trennte sich kurz von mir um nach dem Tier zu suchen. Und ich
sah mich auf der Lichtung um. Als ich mich dem Baum näherte warnte
eine Stimme mich ihn zu berühren. Und plötzlich hatte ich ein Bild
im Kopf das mir den Baum zeigte als er noch voller Leben war. Chester
kam gleich darauf erfolglos zu mir zurück. Als hätte er auch etwas
bemerkt fragte er mich wie ich mich fühlte. Diese kleine
Unachtsamkeit nutzte das Wildschwein um uns anzugreifen. Kaum hatten
wir unsere Beute niedergestreckt als wir eine Glocke läuten hörten.
Die einzige Glocke in der Gegend war die in meinem Heimatdorf Toltus.
Und die sollte nur bei Gefahr geläutet werden!
Der tote Baum |
So schnell uns unsere Beine trugen
rannten wir nach Hause zurück. Doch als wir zurückkamen waren wir
schon zu spät. Das Dorf war bereits zu großen Teilen niedergebrannt
und alle Bewohner ermordet worden. Chester eilte davon um nach seiner
Schwester zu suchen. Ich tat das gleiche und rannte zu meinem Haus.
Doch auch hier bot sich mir das gleiche Bild. Mein Vater war bereits
tot und meine Mutter war nur gerade so noch am Leben. Sie bat mich
mit letzter Kraft zu meinem Onkel in die Stadt Euclid zu fliehen. Und
auch konnte sie mir nur noch sagen das die Angreifer mein Medaillon
wollten. Was war an einem simplen Schmuckstück so besonders das man
gleich ein ganzes Dorf niedermetzeln musste? Zumindest hätte ich mir
diese Frage stellen können, doch ich war zu schockiert von dem
Geschehenen. Meine Mutter starb gleich darauf in meinen Armen. Nach
ein paar Minuten raffte ich mich auf und ging zu Chester. Der saß
neben dem toten Körper seiner Schwester. Ich bat ihn mich zu meinem
Onkel zu begleiten, doch Chester wollte die Toten nicht so
zurücklassen, auch auf die Gefahr hin das die Angreifer zurückkamen.
Mein Freund versprach mir nach Euclid zu folgen wenn er den Toten
diesen Dienst erwiesen hatte. Der Weg nach Euclid war nicht lang,
doch ich vermisste bald die Gesellschaft Chesters. Und das nicht nur
weil ich mich nun völlig alleine fühlte. Immer wieder liefen mir
angriffslustige Kreaturen über den Weg. Ich beschloss in Euclid
einen Waffenhändler aufzusuchen um mir eine bessere Waffe kaufen zu
können. Eine neue Rüstung war aber auch nicht zu verachten.
Vielleicht konnte ich mich damit gegen die Vernichter von Toltus
besser zur Wehr setzen. Denn ich hatte keinen Zweifel das die
Angreifer – wer auch immer sie sein mochten – bereits nach mir
suchten.
Euclid war um einiges größer als
meine Heimatstadt Toltus. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon lange
nicht mehr bei meinem Onkel gewesen. Daher wusste ich nicht mehr wo
genau er wohnte. So nutzte ich die Gelegenheit mich in der Stadt
umzusehen. Bald fand ich das richtige Haus und erleichtert stellte
ich fest das mein Onkel Olson und meine Tante Joanne zuhause waren.
Beide waren nicht weniger erleichtert als ich selbst, denn die
Nachrichten aus Toltus waren mir vorausgeeilt. Beide waren schockiert
als ich ihnen die Gerüchte bestätigte, boten mir aber an eine Weile
bei ihnen bleiben zu können. Ich nutzte die Chance und ruhte mich
die Nacht aus.
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